Chemische Verhütungsmittel


Funktionsweise
Sicherheit
Beschaffung/Kosten
Anwendung
Vorteile
Nachteile

Was zählt zu den chemischen Verhütungsmittel?

Chemische Verhütungsmittel gibt es in verschiedenen Formen: als Gel, als Creme, als Tabletten, als Spray, als Schaum oder als Zäpfchen.

Da die meisten Mädchen Zäpfchen bevorzugen, werde ich im weiteren Verlauf zwar nur von „Zäpfchen“ sprechen, aber alle anderen sind natürlich ebenso gemeint.


Wie funktionieren sie?

Ihre wachs- oder gelartige Substanz löst sich in der Körperwärme auf und bildet in der Scheide und vor dem Muttermund einen zähen Schleim, der entweder die Samenzellen abtötet oder zumindest die Beweglichkeit der Samenfäden hemmt.

Zusätzlich bilden sie vor dem Eingang der Gebärmutter eine Sperre.

Ihre Wirkung hält ungefähr eine Stunde an.


Wie sicher sind sie?

Wenn du chemische Verhütungsmittel alleine (ohne Kondom oder Diaphragma) anwendest, dann sind sie sehr unsicher!


Wo bekomme ich sie und was kosten sie?

Du bekommst sie ganz einfach in Apotheken, Drogerien, Warenhäusern oder über den Versandhandel.

Für eine Packung Schaumzäpfchen mit sechs bis 24 Stück musst du 5 bis 15 Euro zahlen.


Wie wende ich sie an?

Du musst das Zäpfchen mindestens zehn Minuten vor jedem (!) Geschlechtsverkehr (denke dabei immer daran, dass der Geschlechtsverkehr nicht erst mit dem Eindringen, sondern bereits mit der Berührung des Penis mit deiner Scheide beginnt!) in die Scheide einführen, damit es sich vollständig auflösen und seinen Wirkstoff entfalten und verteilen kann.

Achtung! Zäpfchen, die nicht auf Wasserbasis, sondern auf einer fetthaltigen Basis entwickelt wurden, dürfen nicht mit Kondomen zusammen verwendet werden, weil sie das Gummi durchlässig machen! Daher musst du die Packungsbeilage genau lesen, um dich abzusichern, dass du die Zäpfchen mit Kondomen kombinieren darfst!

Schaum musst du in die Scheide sprayen und Cremes und Gels mit dem Finger oder einen Applikator einführen. Auch bei ihnen musst du unbedingt die Wartezeit einhalten!

Für alle gilt: vorher genau die Packungsbeilage studieren!

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Was sind die Vorteile der chemischen Verhütungsmittel?

• Bei sachgemäßer Anwendung zusammen mit Kondom, Diaphragma oder Portiokappe sind sie relativ sicher.

• Sie sind leicht zu bekommen und anzuwenden.

• Sie greifen nicht in deinen Hormonhaushalt ein.

• Sie sind ideal, wenn du nur selten mit deinem Freund schläfst, da du sie nur nehmen musst, wenn du auch tatsächlich Sex hast.

• Manche Mittel schützen dich gleichzeitig auch vor Geschlechtskrankheiten (aber nicht vor AIDS!), da sie bestimmte chemische Wirkstoffe enthalten, die das Wachstum von Pilzen, Bakterien und anderen Erregern hemmen.


Was sind ihre Nachteile?

• Sie sind unsicher!!!

• Du musst für jeden Geschlechtsverkehr ein neues Zäpfchen einführen, d.h. da kann in einer „liebestollen“ Nacht ganz schön was zusammenkommen (was wieder herausläuft...).

• Es kann in deiner Scheide oder am Penis deines Partners zu einem unangenehmen Wärmegefühl, Jucken oder Brennen kommen.

• Viele Mädchen und Frauen empfinden es als unangenehm, dass noch nach Stunden eine cremige Soße aus ihrer Scheide herausläuft.

• Sie können euer Liebesspiel unterbrechen, wenn ihr darauf warten müsst, bis sie wirken.

• Beim Lecken schmecken sie scheusslich!

• Manche haben einen unangenehmen „chemischen“ Geruch.


Verlasse dich nie auf chemische Verhütungsmittel alleine!!!

© 2000 Anja Gerstberger