Hilfe - ich habe dünnes Haar!


Kennzeichen von dünnem Haar
Soforthilfe bei typischen Problemen
Grundsätzliche Pflegetipps
Extra-Pflege

Macht nichts, hier findest du Tipps für mehr Volumen.
Welches Mädchen träumt nicht von dickem Haar?
Einer kräftigen, kaum zu bändigenden Mähne anstatt einem mühsam aufgebauten, fülligem Kunstwerk, das nur wenige Stunden überlebt?
Einem wirklich üppigem Zopf anstelle von einem mickrigen Zöpfchen?
Richtig kräftiges Haar haben nur wenige. Die anderen können nur davon träumen.
Und sich mit folgenden Tipps und Tricks behelfen...


Was kennzeichnet dünnes Haar?

Es hat im Vergleich zu dickem Haar zwar eine andere Struktur, ist aber genauso gesund!

Da es nur halb so dick ist wie kräftiges Haar, ist dünnes Haar viel empfindlicher und leidet daher auch doppelt so stark unter ruppigen "Handgreiflichkeiten" wie Kämmen, Bürsten, Fönen, scharfkantige Klammern und hat schädlichen Umwelteinflüssen (z.B. Sonne) weniger entgegen zu setzen.


Soforthilfe für die typischen Probleme bei dünnem Haar :

Das Haar wirkt stumpf.

Da es dem feinen Haar an Feuchtigkeit fehlt, kann es Lichtstrahlen nicht spiegeln und glänzt daher kaum.

Tipp: Verteile einen kleinen Klecks Haarwachs im Haar.

Die Spitzen sind fransig.

Mit zunehmender Länge werden die Haare zu den Spitzen hin immer dünner und zipfeliger und sehen schlimmstenfalls richtig "zerfressen" aus. Daher sind sie für richtig lange Haare nur bedingt geeignet und erfordern viel Extra-Pflege.

Tipp: Knete nach jeder Haarwäsche ein spezielles Spitzenfluid in die Spitzen ein.

Die Haare sehen platt aus.

Dünnen Haaren fehlt es an der Kraft, den entsprechenden Stand am Haaransatz zu erzeugen, der den Schwung und das Volumen ausmacht. Meist lassen sie sich schlecht frisieren und sehen (mit zunehmender Länge umso schlimmer!) angeklatscht aus.

Tipp: Schüttle deine trockenen Haare kopfüber aus und besprühe sie mit Volumenspray. Andere Möglichkeit: Verteile einen Klecks Schaum in den Ansätzen und föne die Haare kurz in Wuchsrichtung an.

Das Haar "fliegt".

Feines Haar hat die unschöne Vorliebe, sich elektrostatisch aufzuladen und regelrecht abzustehen.

Tipp: Ein Hauch Haarlack oder etwas Wachs in die Handflächen geben und kurz über das Deckhaar streichen. Oder spezielle Anti-Statik-Bürsten und Kämme verwenden.


Welche Pflegehinweise du grundsätzlich bei dünnem Haar beachten solltest:

- Lasse die Spitzen regelmäßig schneiden, am besten alle 4 bis 6 Wochen!

- Shampooniere das Haar bei der Wäsche nur einmal ein!

- Benutze Colorshampoos, denn ihre Farbpigmente geben Fülle!

- Verwende Schaumfestiger und besondere Volumen-Sprays bzw. Styling-Produkte!

- Lass Pflegespülungen ganz weg oder verwende sie äußerst sparsam. Denn sie beschweren dein Haar und lassen es zusammenfallen!

- Trockne dein Haar vor dem Fönen möglichst gut vor, damit es nicht zu lange der belastenden Heißluft ausgesetzt wird!

- Föne höchstens lauwarm, nur kurz und immer kopfüber!

- Kämme dein Haar entgegen seiner natürlichen Wuchsrichtung!

- Plustere dein Haar bei Bedarf zwischendurch mit einem Difffusor (Volumenaufsatz beim Fön) auf !


Wie du dünnem Haar geben kannst, was ihm fehlt:

Struktur:

Verwende ein Spezialshampoo für feines Haar.

Knete nach dem Waschen etwas Olivenöl oder Haarspitzenfluid in die Spitzen ein.

Gönne deinem Haar Repair-Kuren mit Flüssig-Keratin, dem Haarbaustoff. Gibt es als Haarpackungen zum Ausspülen oder als Ampullen, die im Haar verbleiben.

Besonders wirksam sind sogenannte Thermo-Kuren, deren Wirkstoffe mit Hilfe von Wärme besonders tief ins Haar eindringen und es von innen stärken. Thermo-Kur einfach auf das handtuchtrockene Haar aufsprühen und einmassieren, danach fönen.

Kopfmassagen bauen nicht nur Spannungen ab, sondern regen auch die Durchblutung der Kopfhaut an und sorgen so dafür, dass die Nährstoffe an den richtigen Ort gebracht und die Haare gekräftigt werden. So geht`s: Setz dich auf einen Stuhl und lass den Kopf locker hängen. Massiere nun deinen Kopf kreisförmig, wobei du an den Schläfen beginnst und dich zum Hinterkopf vorarbeitest. Zweimal wöchentlich.

Finger weg von Fast food und einseitigen Diäten, denn diese führen zu Mangelerscheinungen. Iss lieber folgende Fitmacher für feines Haar: Fisch, Obst, Gemüse, Kohlenhydrate, Fleisch, Eier und Milchprodukte.


Volumen

Je länger du feines Haar wachsen lässt, umso mehr nimmt sein natürliches Volumen ab.

Langhaarfrisuren sind ungeeignet, schulterlange Haare das Maximum!

Wenn es unbedingt langes Haar sein muss: Lass es nicht offen herunter hängen, sondern trage es geflochten, gesteckt oder gedreht, dann fallen die dünnere Haarqualität und das schnellere Nachfetten nicht so auf.

Der geeignetste Haarschnitt für feines Haar ist der kinnlange Bob, am besten mit Seitenscheitel und lässigem, fransig geschnittenem Pony. Er bekommt zusätzliche Fülle, wenn er an den Haarenden stumpf geschnitten ist..

Eine schonende Dauerwelle, evtl. nur eine sogenannte Ansatzwelle, bringen lang anhaltende Fülle.

Da die Haare beim Färben aufgeraut werden, kannst du dir einzelne blonde, rote oder andersfarbige Strähnchen ins Haar machen lassen, denn sie plustern deine Haare regelrecht auf.

Volumenspray und Stylingcreme bringen Fülle in feines Haar: Gib vor dem Fönen Strähne für Strähne Creme auf den Ansatz und Spray auf den Rest und bringe danach dein Haar in die erwünschte Form.

Zeitaufwändig, aber besonders wirkungsvoll: Haare auf Lockenwickler oder Papilloten drehen.


Halt

Bewährte Helfer: Haarspray, -lack, und -festiger.

Variante aus dem Getränkekeller: Ein halber Liter Bier ersetzt den Haarfestiger und stinkt auch nicht mehr, wenn es trocken ist...


Schutz

Shampoos mit Ceramidmolekülen machen feines Haar dicker und schützen es. Die Ceramide lagern sich nämlich dicht an die Haarfaser an und versiegeln sie.

Probiere auch mal eines der neuen Bio-Shampoos mit Haferkorn aus. Ihre Inhaltsstoffe schützen dein Haar vor UV-Strahlen, Luftverschmutzung und Bakterien. Das Haferprotein dringt nämlich in den Haarschaft ein und bildet einen Schutzfilm auf Kopfhaut und Haar.


Glanz

Künstlichen Glanz bekommst du mit Produkten wie Haarwachs oder speziellem, Glanzspray ins Haar.

Es geht aber auch natürlich!

Mit selbstgemachtem Honig-Glanzfestiger: Erwärme einen Viertel Wasser leicht und löse darin einen Teelöffel reinen Bienenhonig auf und gebe anschließend einen Sprizter Obstessig dazu. Keine Angst, das wird keine klebrige Angelegenheit, denn in warmem Wasser gelöst verliert der Honig seine Klebrigkeit und wirkt sanft festigend.

Mit Glanzkuren aus der Küche:

a) mit Avocado-Öl:

Verquirle 2 EL Avocado-Öl mit 1 EL Rizinus-Öl, 1 TL Rum und 2 Eiern und massiere die Mischung in dein Haar ein. Wickle ein warmes Handtuch um den Kopf und lasse die Kur 20 Minuten einwirken. Danach gründlich ausspülen.

b) mit Mandel-Öl:

Stelle aus einem Eigelb und 25 g süßem Mandelöl eine Haar - Packung wie eine Majonäse her. Füge tropfenweise das Öl zum Eigelb hinzu, wobei du die Mischung ständig mit einem Kochlöffel rührst. Sobald du das ganze Öl untergerührt hast und eine feste Majonäse entstanden ist, rührst du noch 1 TL Zitronensaft unter. Für langes Haar benötigst du die doppelte Menge. Wasche das Haar wie gewohnt und massiere die Packung in das handtuchtrockene Haar ein. Setze anschließend eine Plastikduschhaube auf und umwickele das Ganze mit einem Handtuch, damit sich die Kur unter der Wärme voll entfalten kann. Lass die Kur eine Stunde lang einwirken und wasche danach das Haar gründlich. Du wirst sehen, dein Haar wird herrlich glänzend, seidenweich und gut frisierbar!

Hadere also nicht mit deinem Schicksal, wenn du zu den "Feinhaarigen" gehörst!

Erstens kannst du nämlich obige Tipps berücksichtigen bzw. die hilfreichen Tricks ausprobieren.

Und zweitens befindest du dich durchaus in prominenter Gesellschaft: Heidi Klum, Kate Moss, Verona Feldbusch oder Gwyneth Paltrow bestechen auch nicht gerade mit einem üppigen Haarschopf.

Haben aber trotzdem riesigen Erfolg...

© 2000 Anja Gerstberger, Bilder: © MacMillan Inc., verwendet in Lizenz